Session 2022/23

Männerballett lebt Inklusion

3. Februar 2023

By admin

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Als das Männerballett sich bei der ersten Prunksitzung zum Schlussbild formierte, war die Begeisterung im Saal groß. Nicht nur wegen der choreografisch und tänzerisch guten Leistung der 22 jungen Männer, sondern auch, weil der auf den Rollstuhl angewiesene Kilian Schmitt in den Tanz eingebunden worden war. Was dann folgte, hätten weder die jungen Männer, noch die drei Trainerinnen Lea Niessner, Jana Scherl und Janina Borchert erwartet. Denn ein richtiger Medienhype wurde ausgelöst. Zunächst berichtete die Main-Post in ihrem Frankenteil in großer Aufmachung, dann meldete sich SAT1-Bayern. „Als Rollstuhlfahrer beim Männerballett“ überschrieb die Main-Post ihren Beitrag mit dem vierspaltigen Foto. Im Rahmen der geführten Interviews wurde zwar deutlich, dass Inklusion heute selbstverständlich sein sollte, dass aber die Praxis häufig noch anders aussieht. Das wird auch aus den zahlreichen Leserkommentaren in der Main-Post deutlich. „Inklusion, darüber wird überall gesprochen, aber fast Niemand setzt sie um. Mein Respekt!!!“ schreibt beispielsweise ein Leser unter dem Synonym „Lagerkoller“ .

Für die Männer im Männerballett ist die Bühnenarbeit mit Kilian in seinem zur Lokomotive „Emma“ umgebauten Rollstuhl ein Stück Normalität geworden. Auch wenn allen klar ist, dass Kilian nicht alle Schritte mitmachen kann. Darüber ist sich auch der 20jährige Fachoberschüler bewusst, aber er gibt auch in dem Main-Post-Interview unumwunden zu, dass er sich in der Gruppe wohlfühlt. Und er zeigt sich zufrieden, dass er Kumpels hat, die ihn mitnehmen. Auch wenn es zum „Puma-Käfig“, dem Umkleideraum des Männerballetts, 46 Stufen sind. „Hoffentlich macht das Beispiel von Herrn Schmitt und seiner Gruppe anderen Menschen Mut, die sich das vielleicht noch nicht trauen“, schreibt ein anderer Main-Post-Leser. Eine Aussage, die man nur unterstreichen kann. Vielleicht macht das Beispiel ja Schule und Inklusion erfährt im Alltag mehr Akzeptanz.